„I have a dream“
Diese vier Worte haben Geschichte geschrieben. Martin Luther King eröffnete 1963 mit ihnen seine weltbekannte Rede. Er bahnte damit die Gleichberechtigung der dunkelhäuti- gen Menschen in den USA an. Einige Jahrzehnte später nahm Barack Obama als erster farbiger Präsident diese Worte wieder auf.
„I have a dream“ wurde so zum Synonym für Freiheit, Fortschritt, Visionen und Kreativität. All dies geht jedoch nur in der Gemeinschaft, als Teil von einem Ganzen.
Dies ist nicht anders bei den Werken von JO- HannaS. Das Bildmotiv setzt sich aus vielen kleineren Bildern zusammen. Zunächst mag man erst das große Ganze erkennen, doch im Detail erkennt man dann die einzelnen kleineren Motive. Jedes Einzelne trägt so zum Gesamtbild bei, das in der Erscheinung wiederum die Kleineren abbildet.
Ansätze dieser visuellen Art von Kunst lassen sich zum einen bei den Künstlern der Gruppe „GRAV“ in Europa finden, die sich in der Mitte des 20. Jahrhunderts auf rein visuelle Motive konzentriert haben. Sie haben bewusst die Sehgewohnheiten ge/zerstört, irritierten die Betrachter ihrer Werke zB durch die Anordnung kleinster schwarzen Striche aneinander (Francois Morellet). Zum anderen finden sich solche Ideen in den USA bei Künstlern wie Andy Warhol, dessen Motiv teils eine stringente Wiederholung eines bestimmten Motivs innerhalb des Bildes ist.
JOHannaS geht jedoch noch einen Schritt weiter. Sie nimmt nicht nur den Menschen und dessen Schaffen ins Visier ihrer Bildmotive, sondern auch zugleich die Natur selbst. So zeigt dieser Katalog beide, gleichstark ausgeprägten Werklinien der Künstlerin.
Christopher Naumann
Download von Katalog: I Have A Dream